Kultur

Die romanische Kultur in der Surselva ist prinzipiell eine alpine Kultur, typisch auch für diverse andere Alpenregionen, getragen zum grössten Teil von Laien in ihrer Freizeit. In der Surselva findet man also hauptsächlich die populäre und nicht die elitäre oder profssionelle Kultur. Die Typischen Elemente dieser Kultur sind: der Gesang, die Musik, die Bräuche, das Theater, die Literatur und die sogennante „alltägliche“ Kultur, die sich in Ritualen, Freizeit und Sport manifestiert.

Der Gesang, sei er kirchlich oder weltlich, in kleinen oder grossen Männer-, Frauen-, oder gemischten Chören, ist der am weitesten entwickelte und wichtigste Ausdruck der romanischen Kultur in der Surselva. Die Blasmusikgesellschaften, auch wenn sie (wie die Chöre) unter einem gewissen Rückgang leiden, kann man an weltlichen wie kirchlichen Festen hören. Wie die Chöre und die Musikgesellschaften sind auch eine Reihe von Bräuchen vor allem vom katholischen Kirchenjahr geprägt. Auch wenn die Kirche ihre einstige Rolle verloren hat, hat sie trotzdem noch ihre Wichtigkeit, denken wir nur an die Prozessionen mit Chorgesang, Blasmusik und Jungmannschaft. Auch der Brauch, das Kirchweihfest, den Alpabzug, Sankt Nikolaus und das Dreikönigsfest zu feiern, ist ein Anzeichen dafür. Das Scheibenschlagen am ersten Samstag in der Fastenzeit findet immer noch in Danis und Dardin statt. Hingegen ist die Fasnacht ein relativ junger Brauch. Eine gewisse innovative Entwicklung sehen wir beim Theater.

Die Kulturtrends bei den Jugendlichen sind die gleichen wie anderswo; die Globalisierung zeigt sich auch in der Kleidung, in der Musik, im Sport, in der Sprache und in der Art, wie man lebt und denkt.

Cudischet da Breil/Brigels, 2005 / M. Tschuor